- Fotografie
- 3 Minuten
25.01.2024
Interview mit German Roamer Max Fischer
Im Interview mit dem German Roamer Max Fischer erfahrt ihr was Max so an unserer Heimat schätzt, welcher sein Lieblings-Foto-Spot im Harz ist und welchem Tier er unbedingt noch begegnen möchte. Viel Spaß beim Lesen.
Harzfeeling Team
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Max, wer bist du – stell' dich gern kurz vor.
Moin, ich bin Max Fischer, 30 Jahre alt, bei Instagram kennt ihr mich eventuell als @iamarux. Ich komme ursprünglich aus dem südniedersächsischen Harzvorland, zum Studium (Chemie) hats mich dann aber nach Clausthal verschlagen und hier wohne ich seit gut 10 Jahren. Hier habe ich auch vor etwa 6 Jahren zunächst zum Wandern, und dadurch auch zum fotografieren gefunden. Und diese Leidenschaft wurde dann schnell zu einem meiner Hauptlebensinhalte.
Du reist viel in der Welt herum und hast bereits für einige namenhafte Unternehmen gearbeitet, trotzdem sieht man in deinem Instagram-Feed überwiegend Harz-Bilder. Was fasziniert dich am Harz?
Erst einmal, das widerspricht sich ja nicht – auch der Harz bietet geniale Locations für Shootings. Aber um zum Kern der Frage zu kommen: Ich habe mich eigentlich immer sehr wohl gefühlt im Harz. Als ich mit dem Fotografieren angefangen habe, wollte ich den Leuten (auf Instagram, das war ja 2014 noch deutlich kleiner als heute) zeigen, wie schön es hier ist. Und diese Maxime habe ich eigentlich bis heute aufrecht gehalten. Der Harz ist unglaublich vielseitig, erinnert zum Teil an beispielsweise Kanada oder Skandinavien und bietet Locations, die man hier irgendwie zunächst gar nicht erwartet. Außerdem finde ich, man muss seine „Schätze vor der Haustür“ kennen lernen und wertschätzen. Das hat sich ja auch in der Arbeit mit unserem Fotografiekollektiv @germanroamers durchgesetzt, mit unseren WeRoamGermany- bzw. WeRoamHome-Projekten. Daher versuche ich, diese ganzen kleinen Schätze im Harz mit besonderen Licht- und Wetterstimmungen festzuhalten.
Wie oder wo findest du deine Inspiration?
In erster Linie natürlich in der Natur selbst – ich halte ja nur den Moment fest, die große Kunst macht die Natur selbst. Von der Bildsprache her lassen sich bestimmt auch Parallelen zu den Malern der Romantik, allen voran Caspar David Friedrich ziehen.Gelegentlich sind es auch Werke anderer Fotografen oder das Zusammenarbeiten mit diesen, die mich auf neue Ideen bringen.
Wie hast du deinen Stil gefunden und was würdest du Fotograf*innen raten, welche noch mit sich und ihrem eigenen Stil hadern?
Der eigene Stil ist ja ein sich immer weiter entwickelnder Prozess. Dass ich vor allem auf Instagram gepostet habe, hat dazu geführt, dass ich schon sehr früh mich mit dem „moody“-Instagram-Stil befasst und adaptiert habe. Über die Zeit und mit jedem weiteren Werk findet man dann eine Art Bildbearbeitung und Bildsprache, mit der man den Bildern seine persönliche Note verleihen kann.Anderen würde ich daher auch raten: Probiert aus, schaut was euch gefällt (sowohl bei den eigenen Werken als auch bei anderen Fotografen) und schaut, wie ihr das umsetzten könnt. Macht euch bewusst, welche Stimmung euer Bild erzeugen soll oder was ihr in dem Moment gefühlt habt und versucht, dass in euer Bild einfließen zu lassen.
Verrätst du uns deinen absoluten Lieblings-Fotospot im Harz?
Puh, schwierig. Hängt für mich immer stark von Wetterbedingungen ab, oder auch der persönlichen Connection zu einem Ort ab. Vielleicht der Oderteich. Der ist zwar nicht der spektakulärste Spot im Harz, aber dennoch immer schön und sehr vielseitig. Ein richtiger Kreativspielplatz. Und hier hat vieles begonnen, hier haben wir einen der Grundsteine für unsere @germanroamers gelegt, als ich da mit Max Muench und Hannes Becker Ende 2014 die ersten Kollegen über Instagram getroffen habe. Ansonsten liebe ich natürlich besonders den Wald hier im Harz. Auch der Waldwandel ist extrem spannend.
Fotografierst du lieber für dich alleine, oder im Team?
Ich mag tatsächlich beides sehr gern. Ich liebe es, morgens die Ruhe in der Natur alleine zu genießen und mich voll und ganz aufs Fotografieren zu konzentrieren. Aber auch mit einer kleinen Gruppe von 2-3 Freunden ist es genial, weil man sich immer wieder zu neuen Ideen, Blickwinkel und Motiven inspiriert. Bei größeren Events, wie z.B. Instahikes, steht für mich der Austausch und die gute Zeit mit Gleichgesinnten im Vordergrund, nicht das Fotografieren ansich.
Inwiefern hat die Fotografie dein Leben verändert und kannst du dir vorstellen, je etwas anderes zu tun?
Natürlich gewaltig. Ohne sie wäre ich wahrscheinlich nicht an die Orte gekommen, die ich bereits bereist habe. Ich habe viele Freunde durch die Fotografie kennen gelernt. Viele Türen hätten sich mir nicht geöffnet. Aber dass ich auch andere Sachen mag und gerne mache, hat das Studium gezeigt, sonst hätte ich wohl meinen Master in Chemie nicht mehr gemacht. Nichtsdestotrotz ist es genial, wenn man sein Hobby zum Beruf macht. Daher hoffe ich schon, dass die Fotografie mein Brot und Butter bleiben kann.
Gibt es einen Ort, oder ein Motiv, welches du unbedingt mal fotografieren möchtest?
Irgendwann würde ich auf jeden Fall gerne mal einen der wilden Harzluchse vor die Kamera bekommen. Gesehen habe ich schon einen, aber damals noch ohne Kamera.Ansonsten möchte ich auf jeden Fall nochmal nach Russland, insbesondere Kamtschatka zurück, und die Vulkane und Wildnis dort weiter erkunden.
Einen besonderen Moment genießen, oder ein Foto schießen. Wofür entscheidest du dich?
Zum Glück geht ja meistens beides, aber ich nehme mir immer die Zeit, die Kamera auch mal beiseite zu legen und den Moment zu genießen. Wenn ich mich allerdings absolut entscheiden müsste, würde ich den Moment wählen.
Alle Bilder: Max Fischer @iamarux
Alle Bilder: Max Fischer @iamarux